Foto: M. Fritz / LVR-ILR
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„Wohnen im Museum“ – Das Hausmuseum Otzenrath

Kehrbleche und Stöffer (Handfeger) auf den Schwellen verlassener Häuser, eine Straße auf der das Leben fehlt. Inge Broska, Gründerin des Hausmuseums Otzenrath, erinnert sich an die letzten Tage der Ende der 1990er-Jahre begonnenen Umsiedlung Alt-Otzenraths: „Die alten Damen hatten ihre Kehrschaufeln und ihren Stöffer […] beim Abschied auf die Türschwelle gelegt, wie ein Besteck wenn man gegessen hat und man geht dann vom Esstisch weg und dann gingen die in das neue Dorf […]“. Dieser symbolische und sehr persönliche Abschied stand am Ende eines langjährigen Umsiedlungsprozesses, der 1992 begann und 2006 seinen Abschluss fand.

© Foto: A. Schmid-Engbrodt / LVR-ILR

Mit Objekten wie der Kehrblechsammlung, die auf Funden aus Alt-Otzenrath beruht, hält Broska die Erinnerung an den Alt-Ort und seine Bewohner*innen aufrecht. Alt-Otzenrath stehe dabei symbolisch für zahlreiche weitere Orte und die Geschichte einer ganzen Region, so Broska. Als eine der letzten Bewohner*innen Otzenraths hat sie den gesamten Umsiedlungsprozess miterlebt, den sie seit 1992 in ihrem Museum erfahrbar macht. Im Vordergrund stehen dabei das Leben und der Alltag der Menschen in einer jahrhundertealten Ortschaft vor und während der Umsiedlung.

Gemäß seinen Inhalten ist das Haus ein Museum für „Alltag und Kunst“ und möchte sammeln, bewahren, dokumentieren, informieren und erklären. Unter anderem gewähren alte Gebrauchsgegenstände, Fotografien, Schriftstücke, eine Sprachsammlung des lautmalerischen Dialekts der Region und künstlerische Auseinandersetzungen Einblicke in die Vergangenheit des Alt-Ortes.

Seit 2006 befindet sich das privat geführte Museum in Hochneukirch-Jüchen und ist dort im alten Pfarrhaus untergebracht.

Zum Online-Rundgang geht es hier.

© Foto: A. Schmid-Engbrodt / LVR-ILR
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