Maiglöckchen (© Foto: F. Abschlag)

Frei nach dem Spruch „Geh nie ohne einen Pfennig in der Tasche in den Wald“ war es in Franks Familie üblich, im Frühjahr nie ohne Gummibänder in die Umgebung zu gehen.

Der Wald zwischen Morschenich und Elsdorf, „da, wo jetzt das Loch ist“, wie er beschreibt, spielte eine wichtige Rolle in seiner Kindheit. „Der war mein Revier“, sagt er. Im Frühjahr nahm der Wald für die ganze Familie eine besondere Bedeutung an, denn dann wurden Maiglöckchen gesammelt und in Sträußen zusammengebunden. Hatten sie genügend Sträuße beisammen, fuhr Frank mit seinen Verwandten nach Düsseldorf und verkaufte die Sträuße für fünf Mark auf der Königsallee. Einmal ist ein Strauß sogar im Handgepäck bis nach Australien gewandert; die Käufer*innen schickten ein Beweisfoto per Post.

Maiglöckchenstrauß (© Foto: F. Abschlag)
Gummibänder zum Maiglöckchen-Sammeln (© M. Fritz / LVR-ILR)

23 Jahre wohnte Frank in der Ellener Straße 31 in Morschenich. Der Wald und die Maiglöckchen sind ihm in besonderer Erinnerung geblieben. Er hat sie sogar an seinen neuen Wohnort verpflanzt. Auch auf dem Grab seiner Mutter finden sie sich wieder. Die Maiglöckchen und damit auch die Gummibänder bilden ein wichtiges familiäres Erinnerungsmotiv.

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