Postkartenansicht Immerath in den 1950er Jahren (Abbildung: Stadtarchiv Erkelenz)

„Ich kannte die Immerather Mühle schon immer.“

Der Ziegel, den Hubert Rütten bei sich zu Hause aufbewahrt, ist ein erhalten gebliebenes Stück der vermutlich im 17. Jhd. erbauten Turmwindmühle in Immerath (alt). Der Erkelenzer Stadtteil wurde von 2006 bis 2017 umgesiedelt und 2018 auch die zwischen Immerath und Jackerath stehende Mühle abgerissen.

Ein Ziegel der ehemaligen Immerather Mühle. (© Foto: G. Fanton / LVR-ILR)

Der in Bellinghoven aufgewachsene Hubert Rütten hat den Abriss der Mühle miterlebt. Der Ziegelstein erinnert ihn an einen Ort, der ihn seit seiner Kindheit als Landmarke begleitet hat und veranschaulicht für ihn die landwirtschaftliche Bedeutung der Bördelandschaft.

Die Mühle wurde bis 1930 betrieben und in der Nachkriegszeit von der Gemeinde Immerath erworben, welche sie anschließend restaurieren ließ. Da auf dem Gelände in den 1980er Jahren gegen die Erweiterung des Tagebaus Garzweiler demonstriert wurde, symbolisieren Ort und Objekt für Rütten persönlich auch den Protest gegen die Braunkohlegewinnung. Ebenfalls in den 1980ern wurde die Mühle zweitweise von den Immerather-Naturfreund*innen als Versanstaltungsort genutzt.

Zeitungsausschnitt aus den Erkelenzer Nachrichten vom 28.05.1982. (Abbildung: Stadtarchiv Erkelenz)

Seit 2017 hält eine Bronzeplastik auf dem Immerather Marktplatz die Erinnerung an das Gebäude wach. Pläne, die Mühle am westlichen Ortseingang von Immerath (neu) wiederaufzubauen und als Museum zu nutzen, wurden nicht umgesetzt.

Bronzeplastik der Mühle auf dem Immerather Marktplatz (© Foto: H. Rütten)
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