Project Description
Juni 2024: Tourismustag Rheinisches Revier im Industriemuseum Zinkhütter Hof
Weichenstellung für den Tourismus im Rheinischen Revier – Tourismustag bringt Akteure zusammen
Am 12. Juni 2024 trafen sich Akteurinnen und Akteure aus dem gesamten Rheinischen Revier im Industriemuseum Zinkhütter Hof zum 2. Tourismustag unter dem Motto “Auf dem Weg zum Wir”. Präsentiert wurden sowohl der Zwischenbericht zum strategischen Konzept zur Tourismusentwicklung im Rheinischen Revier als auch ein Kommunikationsdesign zum gemeinsamen Projekt. Die Teilnehmenden erarbeiteten in Barcamp-Sessions verschiedene wichtige Aspekte der zukünftigen Tourismusentwicklung in der Region. Mit der Vorstellung des Best Practice Beispiels Oberhausen endete der offizielle Teil des Tourismustags und die Teilnehmenden ließen den Tag mit gemeinsamen Gesprächen ausklingen.
Das Rheinische Revier ohne Tagebau
Das geplante Ende des Braunkohletagebaus im Rheinischen Revier stellt die Region vor große Herausforderungen in vielerlei Hinsicht. Der Strukturwandel hat längst begonnen, die Weichen werden in allen Bereichen bereits jetzt gestellt, so auch im Tourismus. Als weicher Standortfaktor und Wirtschaftszweig wird dem Tourismus eine entscheidende Rolle zukommen, deren Eckpfeiler jetzt gesetzt werden. Das Potenzial für eine prosperierende Tourismusregion ist gegeben, jetzt gilt es, die entsprechenden Entwicklungen voranzutreiben. Tourismusverantwortliche der zum Rheinischen Revier gehörigen Kreise Düren, Euskirchen, Heinsberg, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Kreis Neuss, der Städteregion Aachen, die Tagebauumfeldinitiativen sowie weitere touristische Partner der Region haben sich zum “Kompetenznetzwerk Rheinisches Revier” zusammengeschlossen, um den Wandel gemeinsam aktiv zu gestalten.
Ein spannender Tag “Auf dem Weg zum Wir”
Zu Beginn des Tourismustages präsentierte die ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH zentrale Erkenntnisse und zukünftige Strategien für die Region aus dem aktuellen Stand zum gemeinsam erarbeiteten strategischen Konzept zur Tourismusentwicklung im Rheinischen Revier. Im Anschluss stellte die Agentur shapefruit das neue Kommunikationsdesign für die Prozessmarke Rheinisches Revier vor, unter der künftig vor allem das Innenmarketing des Kompetenznetzwerks firmiert.
Ziel des 2. Tourismustags im Rheinischen Revier war vor allem, möglichst viele Akteurinnen und Akteure aus diversen Bereichen des Tourismus zusammenzubringen, um gemeinsam zielführend zu agieren. Dabei weist das Motto “Auf dem Weg zum Wir” bereits auf eine der Hürden hin – wie kann eine Tourismusregion entstehen und eine gemeinsame Identität entwickelt werden? Die Teilnehmer erarbeiteten in sogenannten Bar-Camp-Sessions erste Lösungsansätze zu den Themen “Rheinisches Revier: Was macht uns im positiven Sinne aus?”, “Kommunikation nach Innen – Bedarfe und Instrumente”, “Nachhaltigkeit – jetzt mal konkret” und “Wertschöpfung – mit Freizeit und Tourismus Umsatz machen”. Die Ergebnisse dienen nun als wichtiger Input für die weitere Arbeit des Kompetenznetzwerks.
Best Practice – Oberhausen ist der Primus
Die “Neue Mitte Oberhausen” als Musterbeispiel gelungener Transformation vom Industriestandort zu einer einzigartigen touristischen Destination stellte der Leiter Tourismus OWT den Teilnehmenden des Tourismustags vor. Der Wandel in Oberhausen begann in den frühen 90er Jahren und hält an. Heute ist die “Neue Mitte Oberhausen” eine Kombination aus Shopping, Entertainment und Industriekultur. Neueste Attraktion ist eine Erlebnisgolfanlage. Allein das CentrO besuchen jährlich 20 Millionen Menschen, die Ausstellungen im Gasometer Oberhausen ziehen jeweils rund eine halbe Millionen Besucherinnen und Besuchern an. Eine ähnliche Besucherentwicklung wünschen sich natürlich auch die Akteurinnen und Akteure für das Rheinische Revier.
Markt der Möglichkeiten – es läuft schon ganz viel
Während des gesamten Tages gab es zudem einen “Markt der Möglichkeiten”, auf dem auch das LVR-geSCHICHTEN-Projekt mit einem Stand vertreten war. Einzelne Leistungsträger und Organisationen präsentieren Projekte, die bereits umgesetzt sind, sich in Umsetzung befinden oder geplant sind. Mit dabei waren unter anderem der Rhein-Erft-Tourismus e.V., der Gästeführerverein Rhein-Erft, die Neuland Hambach GmbH, die Landfolge Garzweiler, der Grünmetropole e.V., der LVR, die Gemeinde Inden und die Heinsberger Land /WfG Heinsberg mbH. Mit fachlichen, aber auch ungezwungenen Gesprächen in lockerer Runde klang der Tourismustag aus und die Teilnehmenden waren sich einig, dass ein solches Get-together ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche touristische Zukunft des Rheinischen Reviers darstellt.
Zum Hintergrund
Das Rheinische Revier, Europas größtes Braunkohletagebaugebiet, will vor dem Hintergrund der Energiewende den Strukturwandel aktiv gestalten. Mit dem geplanten Ausstieg aus der Braunkohleförderung bis 2030 ergeben sich für die Region große Herausforderungen, aber auch neue Perspektiven.
Als weicher Standortfaktor und Wirtschaftszweig soll der Tourismus dabei künftig eine entscheidende Rolle spielen. Das strategische Konzept für die Tourismusentwicklung Rheinisches Revier soll der Region, der Wirtschaft und den Kommunen bei diesem Transformationsprozess Orientierung geben und der Grundstein für den Weg in eine gemeinsame, nachhaltige, zukunfts- und wettbewerbsfähige Tourismusregion sein.