Die Landschaft ist zweigeteilt. Im unteren Drittel ein Feld mit gelb-grünen Ähren, darüber ein monochromes Grau. Am Horizont die Kraftwerke Neurath I und II unter Volldampf. Die Perspektive ist aus Richtung des sogenannten Strategischen Bahndamms gewählt, eine Verbindungslinie zwischen den Orten Holzheim bei Neuss und Rommerskirchen. Gewitterwolken vermischen sich mit dem Dampf der Kühltürme, die Wolkenfabriken, wie die Kraftwerke im Volksmund genannt werden, geben alles. Der Titel „Atomherz Mutter“ ist von dem Titel eines Pink Floyd Albums entlehnt. Das mit der Kuh.

Frederick

Die Wolken aus den Kühltürmen der Kraftwerke am linken Niederrhein bestimmen seit Jahrzehnten den Horizont des Rheinischen Braunkohlereviers. Eine Irritation, die zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Frederick sucht dieses sich stetig verändernde Bild zwischen Einklang und Verstörung. In langen, ruhigen, fast schon meditativen Einstellungen, nur mit Originalton, ohne Musik oder Sprache, angelehnt an den Bildaufbau klassischer Landschaftsmalerei, spürt die Kamera subtilen Veränderungen nach. Sie lädt ein einzutauchen in ein zugleich vertrautes und auch fremdes Bild von Heimat. Mit dem näher rückenden Ausstieg aus der Braunkohleverstromung werden die Videos zu einem dokumentarischen Kommentar zum Ende einer Epoche. Denn irgendwann, in nicht allzu ferner Zukunft, werden die Wolkenfabriken Geschichte sein.

Das Projekt wurde 2022 mit einem Stipendium des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

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