Kunstausstellung „Alle Dörfer bleiben“ in Keyenberg 2020 (© Foto: Helge & Saxana)

Wer aufmerksam in den geretteten Dörfern am Tagebau Garzweiler spazieren geht, mag sie bereits gesehen haben – kleine gelbe Häuschen, in denen geSCHICHTEN auf Neugierige warten. Was hat es mit ihnen auf sich?

Gebaut wurden sie 2020 von Bewohner*innen der damals vom Abriss bedrohten Dörfer am Tagebau Garzweiler für eine Ausstellung des Künstlerduos Helge & Saxana. Für ein Wochenende waren auf dem Hofgut Winzen in Keyenberg kleine Ölgemälde in den Hütten zu sehen, die sich mit der drohenden Zerstörung der Dörfer auseinandersetzten. Gleichzeitig war die Ausstellung Teil des Protests gegen den Abriss. Die Künstler*innen schreiben dazu auf ihrer Website:

„Die sehr energetischen Kunstwerke spiegeln Gefühle der Hoffnung bis hin zur totalen Verzweiflung der Menschen, die mit dem Umstand des drohenden Abrisses ihres Zuhauses und ihrer Heimat konfrontiert sind und irgendwie damit umgehen müssen.“

Die Kunstwerke waren nur temporär zu sehen, doch die Häuschen sollten als Erinnerungsorte bleiben. Nach der Ausstellung wurden Anwohner*innen wieder aktiv, brachten sie an verschiedene Orte und füllten sie mit neuen geSCHICHTEN. Heute erzählen sie vom Widerstand der Dörfer seit den 1980er-Jahren, von der Historie des Dorfes Kuckum oder der Niersquelle Kuckum.

Eines der Häuschen stand im besetzten Dorf Lützerath. Das Foto wurde kurz vor der Zerstörung des Ortes im Januar 2023 aufgenommen. (© Foto: Stefan Müller, CC BY 2.0)

Ein anderes Häuschen und viele der kleinen Gemälde waren im Juni und Juli 2024 wiederum Teil der Ausstellung We Are Seeds (Helge & Saxana mit David Klammer) im Kunstverein artrmx in Köln:

We are Seeds (© Foto: Helge & Saxana)
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